Harter Tobak, den Reinhold Weiland da zum Wochenausklang vom Stapel ließ: Ein amtierender Oberbürgermeister, der von dem Projekt zunächst total begeistert gewesen sei, dieses gar auf „kurzem Dienstwege“ habe durchboxen wollen, bevor er vor den Buga-Machern eingeknickt sei? Dazu Ratsfraktionen, die auf Teufel komm raus haben verhindern wollen, dass das Traditionshotel eine Zukunft in Lahnstein habe? Und im Hintergrund mit Alt-OB Peter Labonte eine Art Strippenzieher, der seine Marionetten tanzen und alte Rechnungen begleichen lässt? Bei allem Verständnis für Reinhold Weilands tiefe Enttäuschung darüber, dass er die Familientradition zu Grabe tragen muss: Mit seinem Sammelsurium aus Anschuldigungen und Verschwörungsmythen ist der 62-Jährige deutlich über das Ziel hinausgeschossen.
Und dennoch gibt es Kritikpunkte in Weilands Generalabrechnung, die absolut berechtigt sind: Warum tun Verwaltung und Kommunalpolitik nicht alles dafür, einem Traditionsbetrieb dabei zu helfen, auch in Zukunft bestehen zu können? Warum suchen Verwaltung und Politik nicht gemeinsam nach Kompromissen oder Alternativen, statt den Hotelier mehrfach einfach gegen die Wand laufen zu lassen? Warum interessiert es eine Buga GmbH offenbar nicht, wenn ein Beherbergungsbetrieb im Kerngebiet schließen muss? Wo sollen eigentlich die Buga-Gäste – mit bis zu 800.000 rechnet man in Lahnstein – schlafen, die länger als einen Tag bleiben möchten? Und: Warum gelingt es dem Oberbürgermeister noch immer nicht, ein kontroverses Thema einmal geräuschlos und ohne öffentlichen Streit abzuräumen, bevor dieser öffentlichkeitswirksam eskaliert?
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